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Author: Christa Dietrich

„Die Präsidentinnen“ bei Wagabunt und Unpop: Gute Wahl, gute Besetzung

„Die Präsidentinnen“ bei Wagabunt und Unpop: Gute Wahl, gute Besetzung

Die Jüngeren können nun im Dornbirner TiK miterleben, welch radikale Erneuerung das Volkstheater in den frühen 1990er-Jahren durch den Grazer Autor Werner Schwab erfuhr, für die Älteren ist die Produktion mit Erinnerungen an Initiativen verbunden, die zu dieser Zeit zur lebendigen Theaterszene in Vorarlberg führten. Wenige Jahre nach der Uraufführung brachte das Projekttheater – dieses renommiert ausgezeichnete und mittlerweile legendäre Ensemble mit Dietmar Nigsch, Maria Hofstätter, Walter Hiller und später Susanne Lietzow – Schwabs Drama „Die Präsidentinnen“ in die Region….

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Ein paar Ausstellungstipps

Ein paar Ausstellungstipps

Kunsthalle Tübingen: War vor Jahrzehnten ein Hotspot. Dann wurde es ruhiger um das Haus. Die aktuelle Ausstellung „Sigmund Freud und die Kunst“ (bis 3. März) enthält unter anderem eine neue Arbeit von Raphaela Vogel. Die Künstlerin (geb. 1988 in Nürnberg) war vor Jahren im Kunsthaus Bregenz vertreten und damals überhaupt die Jüngste jener Künstlerinnen und Künstler, die das Haus seit seinem Bestehen bewältigten. Sie erzählt mit ihren Skulpturen komplexe Geschichten, denen eine kluge und auch humorvolle Auseinandersetzung mit Mythen, Selbstbestimmung…

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Die letzte Saison von Elisabeth Sobotka in Bregenz: Klar definierte Identität der Festspiele mit klugem Augenmerk auf die notwendige Dynamik

Die letzte Saison von Elisabeth Sobotka in Bregenz: Klar definierte Identität der Festspiele mit klugem Augenmerk auf die notwendige Dynamik

Wer im vergangenen Sommer die Landschaft auf dem Areal der Bregenzer Seebühne und -tribüne erkundete, konnte feststellen, dass es da ein paar künstliche Bäume neben den echten gab, dass das sommerliche Ambiente von einer Art Winterszene unterbrochen war. Ich hatte im Rahmen meiner Rezensionen für die Austria Presse Agentur erwähnt, dass hier bereits die Wirkung der neuen Seebühnenoptik getestet wird. Philipp Stölzl inszeniert Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ und greift für das Werk in die Uferflora ein. Selbstverständlich…

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Sexismus, leise Rebellion und eine Begegnung mit der jungen Schauspielerinnengeneration bei „die teilzeitlosen“ im Theater Kosmos

Sexismus, leise Rebellion und eine Begegnung mit der jungen Schauspielerinnengeneration bei „die teilzeitlosen“ im Theater Kosmos

An einer Ur- und Erstaufführungsbühne, als die sich das Bregenzer Theater Kosmos definiert, sind Spielplanänderungen nichts absolut Außergewöhnliches. Für die beachtenswerte Konsequenz, mit der sich Augustin Jagg und Hubert Dragaschnig – neben nur wenigen Griffen zu Klassikern – seit beinahe drei Jahrzehnten der zeitgenössischen Theaterliteratur widmen, nimmt man in Kauf, dass das mitunter nicht mehr gilt, was man Anfang des Jahres angekündigt hat. Als zweite Produktion im Herbst wollte man im Theater Kosmos jedenfalls das Werk „Die Erwachsenen“ anbieten. Im…

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Eine Produktion, die im Gedächtnis haften bleibt: „Der Kirschgarten“ beim Theater Café Fuerte

Eine Produktion, die im Gedächtnis haften bleibt: „Der Kirschgarten“ beim Theater Café Fuerte

Haben sie den Plot aus Tschechows Drama „Der Kirschgarten“ einfach nur extrahiert oder sind sie mit der 85-minütigen Fassung des Klassikers doch noch ihrer Definition von Theater gefolgt?  Café Fuerte, so der Name des in Vorarlberg und der Ostschweiz ansässigen Ensembles von Danielle Fend-Strahm und Tobias Fend, beabsichtigt mit den Produktionen dezidiert die „Auseinandersetzung mit aktuellen ökologischen und sozialen Themen“. Meist schreibt Tobias Fend die Texte selbst, widmet sich Arbeitsbedingungen und Ausbeutung wie in „Pakete Pakete“ oder der Einsamkeit und…

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Igor Levit und  Richard Siegal – Persönlichkeiten, Menschlichkeit und eine Uraufführung in Bregenz

Igor Levit und  Richard Siegal – Persönlichkeiten, Menschlichkeit und eine Uraufführung in Bregenz

Im März 2022 trat der renommierte Pianist Igor Levit mit der „Passacaglia on DSCH“ von Ronald Stevenson im Rahmen der Bregenzer Meisterkonzerte im Festspielhaus auf. Er setzte damit, wie Silvia Thurner, die ausgewiesene Expertin für Neue Musik in Vorarlberg, in der Zeitschrift „Kultur“ festhielt, einen „Markstein in der langen Rezeptionsgeschichte“ dieser Konzertreihe. Es war die erste, die Judith Reichart als Leiterin des Bregenzer Kulturservice nach der Pandemie konzipiert hatte. In kluger Abwägung einer besonderen Programmwahl hinsichtlich der Tatsache, dass Igor…

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“Die Judith von Shimoda”: In Bregenz uraufgeführt und nun in Wien zu sehen

“Die Judith von Shimoda”: In Bregenz uraufgeführt und nun in Wien zu sehen

Mit „Die Judith von Shimoda“ von Fabián Panisello setzten die Bregenzer Festspiele heuer ihre Uraufführungsserie fort. Die mit der Neuen Oper Wien realisierte Musiktheaterproduktion ließ nahezu vergessen, dass der österreichischen Erstaufführung der bearbeiteten Nachdichtung eines japanischen Schauspiels durch Bertolt Brecht und Hella Wuolijoki wegen ihrer Oberflächlichkeit einst kein Erfolg beschieden war. Ich hatte für die APA rezensiert. Ab 2. November läuft die Produktion nun in Wien. Juan Lucas hat aus der 1929 veröffentlichten, auf einer historischen Überlieferung basierenden Kernhandlung von…

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Ambitioniert: Anmerkungen zur “Giuditta”-Produktion beim Musiktheater Vorarlberg

Ambitioniert: Anmerkungen zur “Giuditta”-Produktion beim Musiktheater Vorarlberg

Selbst produzieren und dabei gerne vom gängigen Repertoire abweichen, lautete die Absicht von Nikolaus Netzer als er vor Jahren das Festival Montafoner Sommer quasi aus dem Hut zauberte. „Der Jahrmarkt“ von Anton Benda oder Glucks „Le Cinesi“ seien als Beispiele kleiner Wiederentdeckungen genannt, die er in Konzerte einbettete, mit denen er Künstlerinnen und Künstlern aus der Region Auftrittspodien verschaffte. Ohne entsprechendes Budget ließ sich die wertvolle Initiative allerdings nicht prolongieren.  Mittlerweile kennt man Nikolaus Netzer, den Dirigenten und engagierten Pädagogen,…

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Starke Saisoneröffnung im Bregenzer Theater Kosmos oder eine Begegnung mit Tschechow im Beziehungs- und Schreiblabor

Starke Saisoneröffnung im Bregenzer Theater Kosmos oder eine Begegnung mit Tschechow im Beziehungs- und Schreiblabor

Eine schlichte Klassiker-Bearbeitung ist im Bregenzer Theater Kosmos, einer Bühne, die sich Ur- und Erstaufführungen verschrieben hat und nur selten zu Stücken aus dem literarischen Kanon abschweift, nicht zu erwarten. „möwe/retweeted“, der erstmals präsentierten Überschreibung eines Tschechow-Stücks von Sina Heiss, hat es bestätigt. Meine Kritik erhielt die Austria Presse Agentur. Hier ein Zusammenfassung mit einer paar Fakten. Bild: Theater Kosmos/Gmeiner Aufführungen im Theater Kosmos in Bregenz bis 21. Oktober

„Atlas streikt“ in Bregenz: Gesellschaftsgestaltende oder unternehmerische Hybris bzw. eine völlig andere Kapitalismuskritik

„Atlas streikt“ in Bregenz: Gesellschaftsgestaltende oder unternehmerische Hybris bzw. eine völlig andere Kapitalismuskritik

Mit der Uraufführung von „Atlas streikt“, einer Adaptierung des Romans „Atlas Shrugged“ von Ayn Rand, hat das Vorarlberger Landestheater die Spielzeit eröffnet. Ich habe u.a. eine Rezension für die Plattform nachtkritik.de verfasst.  In der Wahl des Stücks, in dem man grundsätzlich auch eine völlig andere Kapitalismuskritik findet, lässt sich auch ein Bezug zu Österreich erkennen. Ein Vorfall hat Intendantin Stephanie Gräve nämlich in ihrer Entscheidung bestärkt. Vor eineinhalb Jahren nahm mit Sebastian Kurz ein ehemaliger österreichischer Bundeskanzler und Vorsitzender einer…

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