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Author: Christa Dietrich

Queerness und gleich zwei Opernprachtpaare im Bregenzer Festspielsommer

Queerness und gleich zwei Opernprachtpaare im Bregenzer Festspielsommer

Seit dieses marode „Freischütz“-Dorf an einem vereisten Tümpel den Bodenseeuferabschnitt im Bregenzer Festpielareal bildet, muss ich an ein Vorhaben von Alfred Wopmann denken. Der Intendant, der vor David Pountney und Elisabeth Sobotka die Seebühnenästhetik revolutionierte, beschloss in den Jahren 2001 und 2002 Puccinis „La Bohème“ auf den See zu bringen. Das gehe nicht, kommentierten die Kleingeister, denn unter freiem Himmel, mitten im Sommer ließe sich für die ersten beiden Szenen kein Weihnachtsabend herbeizaubern. Geht doch, bewies er mit Richard Jones…

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Galeristin Lisi Hämmerle wurde mit der Hugo-von-Montfort-Medaille der Stadt Bregenz ausgezeichnet

Galeristin Lisi Hämmerle wurde mit der Hugo-von-Montfort-Medaille der Stadt Bregenz ausgezeichnet

Herzliche Gratulation! Endlich erhielt eine Frau diese Anerkennung für ihr Schaffen: Galeristin Lisi Hämmerle wurde mit der Hugo-von-Montfort-Medaille der Stadt Bregenz ausgezeichnet. Lisi Hämmerle hat gut 200 Einzel- und Gruppenausstellungen realisiert, sie betreibt seit etwa 30 Jahren mit großem Einsatz die Galerie in der Anton-Schneider-Straße, hat sie zu einem wichtigen, unverzichtbaren Ort der Begegnung mit zeitgenössischer Kunst gemacht. Der Preis wurde nun von Bürgermeister Michael Ritsch im Beisein von Kulturservice-Leiterin Judith Reichart im Rahmen der Eröffnung der höchst erlebnisreichen Ausstellung…

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Es war auch eine Freude bei einer “Fidelio”- und “Egmont”-Endprobe mit der Camerata Musica Reno in Bregenz dabei zu sein

Es war auch eine Freude bei einer “Fidelio”- und “Egmont”-Endprobe mit der Camerata Musica Reno in Bregenz dabei zu sein

Mit Musiktheater, nämlich mit Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“, ist die Camerata Musica Reno vor gut drei Jahren erstmals vor das Publikum getreten. Nach Produktionen, in denen Musik und Literatur bzw. Musik und Rezitation oder wie zuletzt Kompositionen für Filme mit Erläuterungen von Michael Köhlmeier miteinander verbunden wurden, ist ein Auszug aus Beethovens Oper „Fidelio“ in Kombination zu Beethovens „Egmont“-Musik eine fast logische Folge.  Was Orchestergründer und -leiter Tobias Grabher hier erneut unternimmt, ist allerdings enorm ambitioniert.  Ich durfte bei einer…

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Strikt und wirkungsvoll: aktionstheater ensemble zur politischen Lage in Österreich

Strikt und wirkungsvoll: aktionstheater ensemble zur politischen Lage in Österreich

„All about me“ wurde Mitte Mai vom aktionstheater ensemble in Bregenz uraufgeführt. Meine Rezension erhielt die Austria Presse Agentur (APA). Nun starten die Wiener Aufführungen im Werk X. Hier eine Zusammenfassung des Berichtes über dieses Hinterfragen einer Theaterarbeit, die erneut die politische Lage bzw. die demokratiegefährdenden Tendenzen in Österreich fokussiert. Und zwar konsequent, strikt, witzig, schonungslos, aber – wow – nicht resignativ.   Jenen, die das Kornmarkttheater gleich nach dem Schlussapplaus und dem Jubel für die Mitwirkenden verlassen haben, entging…

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“Oedipe” von Enescu 2025 bei den Bregenzer Festspielen

“Oedipe” von Enescu 2025 bei den Bregenzer Festspielen

Im Sommer 2025, der ersten Saison der designierten Festspielintendantin Lilli Paasikivi in Bregenz, gibt es keine neue Seebühnenproduktion. Auf dem Programm steht „Der Freischütz“, mit dem sich Elisabeth Sobotka, seit 2015 Intendantin der Bregenzer Festspiele, heuer verabschiedet.  Was ihre Nachfolgerin im kommenden Jahr im Festspielhaus vorhat, steht im Kontrast zu dieser romantischen Oper. Geplant ist eine Neuinszenierung der Oper „Oedipe“ von George Enescu.  Als Regisseur des 1936 in Paris uraufgeführten Werks, dessen Handlung auf den Tragödien von Sophokles basiert, ist…

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Oper pur: „Liebesgesang“ von Georg Friedrich Haas in Bern uraufgeführt

Oper pur: „Liebesgesang“ von Georg Friedrich Haas in Bern uraufgeführt

Wenn Georg Friedrich Haas Opern schafft, sind die Themen existenziell. Von nichts wenigerem als von Geburt und Tod handelt sein 2015 in London uraufgeführtes Werk „Morgen und Abend“, dessen österreichische Erstaufführung erst vor gut zwei Jahren in Graz stattfand. Wie bei „Melancholia“ arbeitete er für diese Oper mit dem norwegischen Schriftsteller und Dramatiker Jon Fosse zusammen. „Bluthaus“, „Thomas“ und „Koma“ entstanden in Kooperation mit dem Österreicher Händl Klaus. Diese bei den Schwetzinger Festspielen uraufgeführten Werke sind in der Hör- bzw….

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Kein Film zu sehen, aber dennoch waren sie alle da – dank der Camerata Musica Reno, Tobias Grabher und Michael Köhlmeier

Kein Film zu sehen, aber dennoch waren sie alle da – dank der Camerata Musica Reno, Tobias Grabher und Michael Köhlmeier

Glück gehabt, wer zur Ausbildung oder zum Broterwerb einige Zeit in größeren Städten weilte, konnte Meisterwerke der Filmgeschichte nicht nur im Bildschirmformat genießen, sondern auf Kinoleinwand. Auch „Sein oder Nichtsein“, eine Komödie von Ernst Lubitsch mit unzähligen Gags, tiefschwarzem Humor und tragischem Hintergrund aus dem Jahr 1942, lief in jenen Kunstkinos, in denen ich nicht nur verregnete Nachmittage verbrachte. Nicht verwunderlich, dass dies ein Lieblingsfilm des Schriftstellers Michael Köhlmeier ist. Auch Tarantinos „Es war einmal in Hollywood“ steht auf seiner…

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Martin K.’s Abschied oder “Der Menschenfeind” bei den Festspielen

Martin K.’s Abschied oder “Der Menschenfeind” bei den Festspielen

Es ist jedenfalls eine Komödie, die Martin Kusej mit Molières „Der Menschenfeind“ inszenierte. Die Produktion, mit der der Noch-Direktor des Burgtheaters seit der Premiere im November letzten Jahres den Wienern bzw. den Heuchlern und Intriganten den Spiegel vorhält, haben sich die Bregenzer Festspiele für das Osterwochenende eingekauft. Voll besetztes Parkett mit sich spiegelnden Zuschauerrängen am Samstagabend, viel Applaus für das Dickaufgetragene auch hier. Für die zugefügten, unsaubere Politik attackierenden Textpassagen. Molières Alceste stellt sich gar als Martin K. über die…

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Gut, dass “Gier” von Sarah Kane in der Fassung und Inszenierung von Bella Angora wieder in Bregenz auf dem Spielplan steht

Gut, dass “Gier” von Sarah Kane in der Fassung und Inszenierung von Bella Angora wieder in Bregenz auf dem Spielplan steht

Aufführungen von Werken der britischen Autorin Sarah Kane (1971-1999) zählen zu jenen, die mir auch nach Hunderten von Theaterabenden gut im Gedächtnis bleiben werden. Am Intensivsten war dabei die Begegnung mit “Gesäubert” in der radikalen Inszenierung von Peter Zadek 1998 an den Kammerspielen in Hamburg. Dazu gehört aber auch „Gier“ in jener Produktion des Vorarlberger Landestheaters, die im November letzten Jahres präsentiert wurde und nun am 27., 28. und 30. März wieder in Bregenz auf dem Spielplan steht. Meinen Bericht…

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Das Ensemble dieheroldfliri.at zeigt  mit „Das Rote vom Ei“ worum es bei Debatten um die Fristenregelung oft geht – um den Erhalt männlicher Machtstrukturen

Das Ensemble dieheroldfliri.at zeigt  mit „Das Rote vom Ei“ worum es bei Debatten um die Fristenregelung oft geht – um den Erhalt männlicher Machtstrukturen

Gibt es ein gutes Bühnenprojekt zum Thema Schwangerschaftsabbruch nach zahlreichen, auch sehr guten Filmen, umfangreicher Literatur, einem Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch in Wien und beispielsweise nach dem Drama „Memmingen, ein Theaterstück“ von Bettina Fless? Ja, das gibt es, es ist notwendig, es trägt den Titel „Das Rote vom Ei“ und wurde vom Ensemble dieheroldfliri.at produziert.  Premiere war soeben im Alten Hallenbad in Feldkirch, weitere Aufführungen finden im Herbst im Kosmos Theater in Wien statt. Aufführungen an süddeutschen Orten sind…

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