Fährt in die Knochen: „Morbus Hysteria“, uraufgeführt in Wien, demnächst beim Bregenzer Frühling

Fährt in die Knochen: „Morbus Hysteria“, uraufgeführt in Wien, demnächst beim Bregenzer Frühling

Konsens? Das wäre zu banal. Kompromiss? Hey, wir sind beim Aktionstheater. Mit „Morbus Hysteria“ hat sich das Ensemble um Martin Gruber, das seine Texte immer selbst konzipiert, dem Rechthaben angenommen, den Bubbles, den Blasen, vor denen die Soziologen seit Jahren warnen. Sie engen den Wahrnehmungsradius ein. Jeder fühlt sich dort gut aufgehoben, wo die eigene Sicht der Dinge bestärkt wird. Wir kennen das alle, es wurde x-fach durchgekaut, Populisten macht es stark. Die Methode ist einfach – und sie funktioniert…

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Fakten, die den Jugendclub des Vorarlberger Landestheaters auszeichnen

Fakten, die den Jugendclub des Vorarlberger Landestheaters auszeichnen

Wer die Produktion „Die sieben fetten Jahre“ nach einem Text der Vorarlberger Schriftstellerin Daniela Egger gesehen hat, für den bestätigt sich der enorme Wert des Jugendclubs des Vorarlberger Landestheaters erneut. Das Stück basiert auf einem Stoff, der in den drei Buchreligionen dokumentiert ist und somit von vornherein integrativ wirkt. Die Kooperation mit dem Verein Motif erhöht die Reichweite und unterstreicht den integrativen Aspekt. Die Auseinandersetzungen zwischen dem Pharao, Joseph, seinen Brüdern, zwischen Gelehrten, Traumdeutern etc. sind unterhaltsam, ungemein klug aufgebaut…

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Zum Kunst- und Kulturpreis für das Frauenmuseum Hittisau, das Ensemble plus und Vivienne Causemann

Zum Kunst- und Kulturpreis für das Frauenmuseum Hittisau, das Ensemble plus und Vivienne Causemann

Um herausragende Leistungen zu würdigen, haben die Vorarlberger Nachrichten in Kooperation mit der Wiener Städtischen Versicherung Vorarlberg heuer erstmals einen Kunst- und Kulturpreis ausgelobt. Mit einem Preisgeld von 20.000 Euro, aufgeteilt in einen Hauptpreis in der Höhe von 12.000 Euro und zwei Anerkennungspreisen in der Höhe von je 4000 Euro zählt er zu den höchstdotierten Kunstpreisen in Vorarlberg. Vergeben wird er an Künstlerinnen und Künstler aller Bereiche sowie für Kunstvermittlung.  Jurybesetzung Ist der Preis für alle Bereiche von Kunst und…

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Tausende Kinder machen „Die Zauberflöte“ bei den Bregenzer Festspielen zum Friedensfest

Tausende Kinder machen „Die Zauberflöte“ bei den Bregenzer Festspielen zum Friedensfest

„Die Zauberflöte“, das 1791 uraufgeführte Werk von Wolfgang Amadeus Mozart und Emanuel Schikaneder, zählt zu jenen Opern, mit denen nahezu jedes Kind in Europa an dieses Genre herangeführt wird. Obwohl mittlerweile viele Institutionen gekürzte Fassungen für junge Zuschauer erstellt haben, ist das Märchenspiel über den Konflikt zwischen Sarastro und der Königin der Nacht sowie der Paare Pamina/Tamino und Papageno/ Papagena keine Geschichte, die sich leicht erschließt. Der philosophische Aspekt und vor allem die Gewalt eröffnen Regisseurinnen und Regisseuren zwar Möglichkeiten…

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Kein Puppentanz, sondern Relevanz: Wie das Figurentheaterfestival Homunculus eine wichtige Einrichtung bleibt

Kein Puppentanz, sondern Relevanz: Wie das Figurentheaterfestival Homunculus eine wichtige Einrichtung bleibt

Nein, die Puppen tanzen nicht. Es wurde am gestrigen Abend zwar doch noch getanzt. Jene, die im Anschluss an eine Aufführung im Löwensaal in Hohenems blieben, sich über das Erfahrene austauschten oder mit Kopfhörern das Silent-Disco-Angebot wahrnahmen, zählen wohl zu jenen Menschen, denen klar ist, dass „die Puppen tanzen lassen“ nichts anderes heißt als ausgelassen zu feiern. Wer das Figurentheaterfestival Homunculus immer noch mit dieser Redewendung beschlagwortet, der war seit dem Bestehen dieser Veranstaltungsreihe vermutlich nur selten oder nie dort…

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Spannender Spielplan: Aber wie geht es mit dem Landestheater weiter, dessen holpriger Werdegang vielen nicht bekannt ist?

Spannender Spielplan: Aber wie geht es mit dem Landestheater weiter, dessen holpriger Werdegang vielen nicht bekannt ist?

Wer seit vielen Jahren Aufführungen des Vorarlberger Landestheaters miterlebt hat oder wer sich die Mühe macht, sich mit der Geschichte dieser Bühne auseinanderzusetzen, der weiß, dass die finanzielle Situation enorm angespannt ist.  Zur Erläuterung: Ein Landestheater wurde das Unternehmen im Bregenzer Kornmarkttheater erst kurz vor der Jahrtausendwende. Zuvor war es privat von Bruno Felix geführt und wurde vom Land Vorarlberg sowie mit einem kleineren Beitrag vom Bund subventioniert.  Als einstiges Mitglied des Theaterbeirates des Bundes hatte ich beispielsweise den Antrag…

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Die Neuentdeckung von Weinbergs Oper „Der Idiot“ steht in vielerlei Beziehungen zu den Bregenzer Festspielen

Die Neuentdeckung von Weinbergs Oper „Der Idiot“ steht in vielerlei Beziehungen zu den Bregenzer Festspielen

Beim Gespräch, das ich mit Vasily Barkhatov vor der Premiere seiner Inszenierung von Umberto Giordano Oper „Sibirien“ im vergangenen Sommer bei den Bregenzer Festspielen führte, war natürlich auch von seiner nächsten Arbeit in Österreich die Rede. Das Theater an der Wien hatte ihn für die Inszenierung der Oper „Der Idiot“ von Mieczyslaw Weinberg engagiert. Die Wiederentdeckung dieses Komponisten ist zu einem beträchtlichen Teil dem Engagement des ehemaligen Festspiel-Intendanten David Pountney zu verdanken, der im Sommer 2010 die szenische Erstaufführung seiner…

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Theater Kosmos bietet einen Schiffsausflug mit Esprit, Erotik und angenehmer Kopfarbeit

Theater Kosmos bietet einen Schiffsausflug mit Esprit, Erotik und angenehmer Kopfarbeit

Das Stück „Das weiße Dorf“ der oberösterreichischen Autorin Teresa Dopler, das das Theater Kosmos für seine neue Produktion wählte, ist eine Herausforderung. In vielerlei Hinsicht. Etwa deshalb, weil es die Leser bzw. Zuseher unweigerlich mit der Frage konfrontiert, inwieweit es möglich ist, Sympathien für die beiden Figuren zu entwickeln. Das Gelingen oder Nichtgelingen kann rasch zu einem Kriterium der Bewertung des Textes werden. Ein nüchterner Pragmatismus steht nicht so hoch in der Gunst wie emotionsbasierte Reaktionen und Entscheidungen.  Sprachlich minutiös…

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Schön, schmerzhaft und vor allem relevant: Arbeiten von Monira Al Qadiri im Kunsthaus Bregenz

Schön, schmerzhaft und vor allem relevant: Arbeiten von Monira Al Qadiri im Kunsthaus Bregenz

Sich auf weltweit bedeutenden Ausstellungen wie der Biennale in Venedig umzusehen, lohnt sich nicht nur im Hinblick auf das Abchecken neuer künstlerischer Positionen. Wer das Programm des seit mehr als 25 Jahren bestehenden Kunsthaus Bregenz beobachtet hat, erfährt von Korrelationen. Einmal – wie etwa im Vorjahr mit Jakob Lena Knebel und Ashley Hans Scheirl  oder Raphaela Vogel – waren Künstlerinnen und Künstler kurze Zeit zuvor mit Werken in Bregenz präsent, mitunter fallen Installationen und Projekte von Künstlern oder Künstlerinnen ins…

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Ausgesprochen glückliche Begegnung mit Tone Fink und Max Lang

Ausgesprochen glückliche Begegnung mit Tone Fink und Max Lang

„Ob ledern, knochig, haarig, federig oder hornig: Hauptsache Maulwinkel hochgezogen.“ Mit diesem Spruch hat mich der Vorarlberger Künstler Tone Fink empfangen als er vor etwa zwei Jahren sein Buch „Arche.Tone“ präsentierte. Als wegen der Pandemie sämtliche Ausstellungen und jegliche Begegnung mit Publikum unmöglich wurden, hat sich der bekannte Zeichner, Maler, Objekt- und Performancekünstler den Tieren zugewendet. Nicht mit dem Willen zur Abstraktion, wie wir es von seinen Tiermasken gewohnt sind, sondern mit großer Hinwendung zum Realismus. Dass er durch all…

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