Ausgesprochen glückliche Begegnung mit Tone Fink und Max Lang

Ausgesprochen glückliche Begegnung mit Tone Fink und Max Lang

„Ob ledern, knochig, haarig, federig oder hornig: Hauptsache Maulwinkel hochgezogen.“ Mit diesem Spruch hat mich der Vorarlberger Künstler Tone Fink empfangen als er vor etwa zwei Jahren sein Buch „Arche.Tone“ präsentierte. Als wegen der Pandemie sämtliche Ausstellungen und jegliche Begegnung mit Publikum unmöglich wurden, hat sich der bekannte Zeichner, Maler, Objekt- und Performancekünstler den Tieren zugewendet. Nicht mit dem Willen zur Abstraktion, wie wir es von seinen Tiermasken gewohnt sind, sondern mit großer Hinwendung zum Realismus. Dass er durch all das Pelzige und Haarige jener Tone Fink blieb, den wir als Künstler kennen, der die Haut mit all ihren Schichten und Verletzungen mit ihrer Schutzfunktion im übertragenen wie eigentlichen Sinn zum zentralen Thema erhob, gab den gezeichneten Viechereien die besondere Qualität.

Mit „sero.tone“ ist eine neue Serie betitelt, mit der der Vorarlberger (Jahrgang 1944) wieder den gefinkelten Zeichner hervorkehrt und das neue Glück (man beachte den Titel) wieder in der Abstraktion gefunden hat. Für ein Buchprojekt hat er im Vorarlberger Schriftsteller und Lyriker Max Lang erneut den denkbar besten Partner gefunden. Freude, Trauer, Angst, Widersprüche und eine anregende Fabulierlust ist im Buch zu begegnen, das vom Verlag Bibliothek der Provinz herausgebracht wurde.

Ausstellung in Graz

Untergekommen ist es mir übrigens in der Galerie Leonhard in Graz. An einer exklusiven Adresse – unweit der Oper – sind noch bis 12. Mai Arbeiten aus über 30 Jahren vereint. Konzipiert ist die Ausstellung als hervorragender Einblick in das Werk eines Zeichners und Objektkünstler, der uns den Begriff „Freiheit“ auf besondere Art „begreifen“ lässt.

Christa Dietrich

Bilder:

Ausstellung in der Galerie Leonhard in Graz. CD

Tone Fink, fotografiert von Rudolf Sagmeister

Erinnerung an eine Ausstellung von Tone Fink vor vielen Jahren in Friedrichshafen. CD

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