Durchsuchen nach
Category: Oper

Queerness und gleich zwei Opernprachtpaare im Bregenzer Festspielsommer

Queerness und gleich zwei Opernprachtpaare im Bregenzer Festspielsommer

Seit dieses marode „Freischütz“-Dorf an einem vereisten Tümpel den Bodenseeuferabschnitt im Bregenzer Festpielareal bildet, muss ich an ein Vorhaben von Alfred Wopmann denken. Der Intendant, der vor David Pountney und Elisabeth Sobotka die Seebühnenästhetik revolutionierte, beschloss in den Jahren 2001 und 2002 Puccinis „La Bohème“ auf den See zu bringen. Das gehe nicht, kommentierten die Kleingeister, denn unter freiem Himmel, mitten im Sommer ließe sich für die ersten beiden Szenen kein Weihnachtsabend herbeizaubern. Geht doch, bewies er mit Richard Jones…

Weiterlesen Weiterlesen

Es war auch eine Freude bei einer “Fidelio”- und “Egmont”-Endprobe mit der Camerata Musica Reno in Bregenz dabei zu sein

Es war auch eine Freude bei einer “Fidelio”- und “Egmont”-Endprobe mit der Camerata Musica Reno in Bregenz dabei zu sein

Mit Musiktheater, nämlich mit Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“, ist die Camerata Musica Reno vor gut drei Jahren erstmals vor das Publikum getreten. Nach Produktionen, in denen Musik und Literatur bzw. Musik und Rezitation oder wie zuletzt Kompositionen für Filme mit Erläuterungen von Michael Köhlmeier miteinander verbunden wurden, ist ein Auszug aus Beethovens Oper „Fidelio“ in Kombination zu Beethovens „Egmont“-Musik eine fast logische Folge.  Was Orchestergründer und -leiter Tobias Grabher hier erneut unternimmt, ist allerdings enorm ambitioniert.  Ich durfte bei einer…

Weiterlesen Weiterlesen

“Oedipe” von Enescu 2025 bei den Bregenzer Festspielen

“Oedipe” von Enescu 2025 bei den Bregenzer Festspielen

Im Sommer 2025, der ersten Saison der designierten Festspielintendantin Lilli Paasikivi in Bregenz, gibt es keine neue Seebühnenproduktion. Auf dem Programm steht „Der Freischütz“, mit dem sich Elisabeth Sobotka, seit 2015 Intendantin der Bregenzer Festspiele, heuer verabschiedet.  Was ihre Nachfolgerin im kommenden Jahr im Festspielhaus vorhat, steht im Kontrast zu dieser romantischen Oper. Geplant ist eine Neuinszenierung der Oper „Oedipe“ von George Enescu.  Als Regisseur des 1936 in Paris uraufgeführten Werks, dessen Handlung auf den Tragödien von Sophokles basiert, ist…

Weiterlesen Weiterlesen

Oper pur: „Liebesgesang“ von Georg Friedrich Haas in Bern uraufgeführt

Oper pur: „Liebesgesang“ von Georg Friedrich Haas in Bern uraufgeführt

Wenn Georg Friedrich Haas Opern schafft, sind die Themen existenziell. Von nichts wenigerem als von Geburt und Tod handelt sein 2015 in London uraufgeführtes Werk „Morgen und Abend“, dessen österreichische Erstaufführung erst vor gut zwei Jahren in Graz stattfand. Wie bei „Melancholia“ arbeitete er für diese Oper mit dem norwegischen Schriftsteller und Dramatiker Jon Fosse zusammen. „Bluthaus“, „Thomas“ und „Koma“ entstanden in Kooperation mit dem Österreicher Händl Klaus. Diese bei den Schwetzinger Festspielen uraufgeführten Werke sind in der Hör- bzw….

Weiterlesen Weiterlesen

“Die Judith von Shimoda”: In Bregenz uraufgeführt und nun in Wien zu sehen

“Die Judith von Shimoda”: In Bregenz uraufgeführt und nun in Wien zu sehen

Mit „Die Judith von Shimoda“ von Fabián Panisello setzten die Bregenzer Festspiele heuer ihre Uraufführungsserie fort. Die mit der Neuen Oper Wien realisierte Musiktheaterproduktion ließ nahezu vergessen, dass der österreichischen Erstaufführung der bearbeiteten Nachdichtung eines japanischen Schauspiels durch Bertolt Brecht und Hella Wuolijoki wegen ihrer Oberflächlichkeit einst kein Erfolg beschieden war. Ich hatte für die APA rezensiert. Ab 2. November läuft die Produktion nun in Wien. Juan Lucas hat aus der 1929 veröffentlichten, auf einer historischen Überlieferung basierenden Kernhandlung von…

Weiterlesen Weiterlesen

Wie Richard Wagner zum Philosophicum Lech kommt und welche Hoffnung  skrupellos ist

Wie Richard Wagner zum Philosophicum Lech kommt und welche Hoffnung  skrupellos ist

Mit dem „Fliegenden Holländer“ von Richard Wagner beim Philosophicum in Lech, das am 21. September offiziell eröffnet wird und bis 24. September stattfindet, konfrontiert zu werden, war nicht unbedingt zu erwarten. Am philosophisch-literarischen Vorabend, den Konrad Paul Liessmann und Michael Köhlmeier seit Jahren gestalten, erwies es sich als schlüssig. Der Mechanismus ist bekannt: Der Philosoph und wissenschaftliche Leiter der Tagung kommentiert Erzählungen und Nacherzählungen des renommierten Schriftstellers, der – wie es viele kennen – in einzigartiger Weise aus der antiken…

Weiterlesen Weiterlesen

Es ist, wie es ist: “Die Wut, die bleibt”, Feminismus und eine besondere Begegnung in Salzburg

Es ist, wie es ist: “Die Wut, die bleibt”, Feminismus und eine besondere Begegnung in Salzburg

Ich habe in den letzten 30 Jahren zahlreiche Inszenierungen von Christoph Marthaler in der Ausstattung von Anna Viebrock erlebt bzw. mir erarbeitet und kann ihre in diesem Sommer realisierte „Falstaff“-Sicht vielleicht auch deshalb nachvollziehen. Abseits der Hysterie im Opernbetrieb, die sich in Salzburg vor allem aufgrund dieser Produktion zeigte, über die man sich wohl auch deshalb ereiferte, weil Falstaff einmal nicht dickbäuchig Klischees erfüllte und man etwas Hirnschmalz aufwenden musste, um den Opernplot und die dazugedichtete Rahmenhandlung in einem Filmset…

Weiterlesen Weiterlesen

Opernstudio par excellence: Im Bregenzer “Werther” wird Charlotte von lästigen Konventionen befreit

Opernstudio par excellence: Im Bregenzer “Werther” wird Charlotte von lästigen Konventionen befreit

Der Titel der Oper könnte auch „Charlotte“ lauten. Die Partitur von Jules Massenets „Werther“ würde es erlauben und die Inszenierung von Jana Vetten sowieso. Selbst die Aufnahme des Werks in das kompakte Programm der Bregenzer Festspiele lässt diesen Schluss zu. Cio-Cio-San in Puccinis „Madame Butterfly“, der Opernproduktion auf dem See, ist Opfer des Patriarchats, das auch die Protagonisten in Verdis „Ernani“, der heurigen großen Produktion im großen Haus, längst etabliert haben. Unglücklich macht es sie dort alle, unglücklich macht es…

Weiterlesen Weiterlesen

Von wiederentdeckten Komponistinnen und lästiger Männerehre

Von wiederentdeckten Komponistinnen und lästiger Männerehre

Erster Lichtblick bei den Orchesterkonzerten der Bregenzer Festspiele nachdem beim ersten Auftritt der Wiener Symphoniker mit der Neubesetzung des Dirigats gleich auch die Uraufführung von Ayal Adler gestrichen wurde: Symphonie Nr. 1 von Florence Price neben „Central Park in the Dark“ von Charles Ives und den „Vier letzten Liedern“ von Richard Strauss.  Maestro Dirk Kaftan bricht mit einem klassischen Konzertritual, wendet sich ans Publikum und erklärt, dass das Schicksal, das die Komponistin Florence Price (1887-1953) erlitt, jenes der Vertriebenen aus…

Weiterlesen Weiterlesen

Bei Wagners „Siegfried“, inszeniert von Brigitte Fassbaender im Passionsspielhaus

Bei Wagners „Siegfried“, inszeniert von Brigitte Fassbaender im Passionsspielhaus

Brigitte Fassbaender und die Bregenzer Festspiele: Musikfreunde erinnern sich nicht nur an ihre mit viel Humor, Esprit und Tempo aufgeladenen Inszenierungen der Rossini-Opern „Der Barbier von Sevilla“ und „Die Italienerin in Algier“, sondern auch, dass sich die renommierte Mezzosopranistin, Regisseurin in Intendantin für die Weiterbildung junger Sängerinnen und Sänger engagiert. Auch heuer gab sie Meisterkurse für das Ensemble des Opernstudios. „Werther“ von Jules Massenet wird zwar von Jana Vetten inszeniert, eine wesentliche Unterstützung zur Bewältigung der Gesangspartien lieferte Brigitte Fassbaender,…

Weiterlesen Weiterlesen