Edel und mit Richard Dünser innovativ – die neuen Meisterkonzerte in Bregenz

Edel und mit Richard Dünser innovativ – die neuen Meisterkonzerte in Bregenz

Mit einem wunderbaren Konzert von Hélène Grimaud, für das die Pianistin eigens ein spezielles Akustik- und Lichtkonzept im Festspielhaus wünschte, ist die Bregenzer Meisterkonzertsaison vor wenigen Wochen zu Ende gegangen. Nun hat Kulturservice-Leiterin Judith Reichart das nächste Programm vorgelegt.

Zentraler Programmpunkt mit Richard Dünser

Hoppla: Mit Richard Dünser wird am 10. Februar ein Komponist aus Vorarlberg mit einer hochinteressanten Programmkonzeption ins Zentrum gerückt. Es handelt sich um Bearbeitungen von Werken von Alban Berg, Anton Webern und Arnold Schönberg und somit von jenen Komponisten, die die Moderne in die österreichische Musikszene der Jahrhundertwende brachten. Aus der Tatsache, dass sich Richard Dünser auf die Tradition von Bearbeitungen in der Musikgeschichte überhaupt beruft und dabei seine Musiksprache zur Anwendung bringt, ergibt sich eine spannende Kombination. Einfach gesagt: Man wird Bekanntes entdecken und dabei viel Neues hören. Das Klangforum Wien unter der Leitung von Katharina Wincor bringt ergänzend auch ein Entreacte von Richard Dünser zur Aufführung. Sopranistin Magdalena Anna Hofmann singt die Lieder aus dem bearbeitenden „Buch der hängenden Gärten“ von Schönberg. Apropos: Es ist wünschenswert, dass sich wieder einmal eine Institution der Oper “Radek” von Richard Dünser annimmt. Das musikalisch inspirierende und politisch interessante Werk wurde im Rahmen der Bregenzer Festspiele uraufgeführt.

Weiters bei den Meisterkonzerten:

Nicht nur wer den letzten Auftritt von Christiane Karg jüngst bei der Schubertiade erlebte, wird sich über das Konzert der Kammerakademie Potsdam mit der Sopranistin am 6. November freuen. Auf dem Programm stehen Werke von Mendelssohn Bartholdy, Berlioz und Beethoven (4. Sinfonie).

Das Orchestra of the Age of Enlightenment unter Masaaki Suzuki bringt am 30. November mit seinem Chor u. a. Kantaten aus dem Weihnachtsoratorium von Bach zur Aufführung. 

Die Pianistin Shani Diluka bietet am 2. Februar ein Konzert mit Werken von Grieg, Beethoven und Liszt.

Das Royal Philharmonic Orchestra unter Vasily Petrenko hat am 18. April neben Werken von Beethoven und Rachmaninow auch das Cello-Konzert op. 43 von Mieczyslaw Weinberg im Programm. Solist ist Sheku Kanneh-Mason. Weinberg bringt man in Vorarlberg wohl unweigerlich mit der Oper „Die Passagierin“ in Verbindung, die David Pountney als damaliger Festspielintendant 2010 in Bregenz zur szenischen Erstaufführung brachte. Die Produktion wurde im Anschluss u. a. in den USA und in Israel gezeigt. Mehrere Opernhäuser haben aufgrund der Wiederentdeckung von Weinberg eine Neuinszenierung realisiert und das Theater an der Wien hatte jüngst seine Oper „Der Idiot“ in einer stringenten Inszenierung von Vasily Barkhatov angeboten.

Das Bergen Philharmonic Orchestra unter Edward Gardner bringt zum Abschluss der Konzertreihe am 27. April „Der Zauberlehrling“ von Paul Lukas sowie das Violinkonzert op. 64 von Mendelssohn Bartholdy und die 9. Symphonie von Drovák nach Bregenz. Solistin ist Veronika Eberle. 

Übrigens: Dass die Wiener Symphoniker „Bestandteil“ der Meisterkonzerte sind, ist auf die rein subjektive Betrachtung mancher Musikfreunde zurückzuführen. Ihr Terminplan ließ sich auch in den letzten Jahren nicht immer mit jenen in Bregenz koordinieren, wo Kulturservice-Leiterin Judith Reichart erst Ende März 2022 wieder im Dienst war. Die Verträge wären vor diesem Datum mit den Symphonikern abzuschließen gewesen. 

Kommentare sind geschlossen.