Lohnender Abstecher zu “Das schlaue Füchslein” in München
Mitunter reicht ein wogender Glitzervorhang als Ausstattung. Michael Levine, Bühnenbildner von “Madame Butterfly” auf der Bregenzer Seebühne, bringt auch an der Bayerischen Staatsoper Einfaches zur Wirkung. Ist es bei den Bregenzer Festspiele eine japanische Zeichnung, die von Wind und Wellen zerfurcht quasi ans Ufer geschwemmt wurde, so sind es in München verschiedentlich glitzernde Vorhänge, die in das Märchen vom Werden und Vergehen eintauchen lassen. An der Bayerischen Staatsoper inszenierte Barrie Kosky “Das schlaue Füchslein” von Janácek. Fast ohne Tiermaskerade (nur die Hühnchen tragen Federn) wird der Kontrast zwischen dem Leben im Hier und Jetzt und dem Eingebundensein in gesellschaftliche Konventionen deutlich. Das noch Schönere daran: Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla, die Klangbilder zu zaubern vermag sowie die Stimmen von Angela Brower (Fuchs) und Elena Tsallagova (Füchslein).
Christa Dietrich